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Pressemitteilung

Verkehrswende gelingt nicht mit Tunnel, sondern mit mutiger Flächenumverteilung

Der ÖDP-Kreisverband Region Köln kritisiert die beschlossene Tunnellösung der Ost-West-Achse scharf: Ein Milliardengrab mit ungewissem Nutzen, das Kapital für Jahre bindet und dringend notwendige Verbesserungen im Kölner Nahverkehr blockiert. Statt Prestigeprojekten fordert die ÖDP sofortige, kosteneffiziente Maßnahmen für eine echte Verkehrswende.

Der ÖDP-Kreisverband Region Köln lehnt die vom Rat beschlossene Tunnellösung für die Ost-West-Achse entschieden ab. Aus unserer Sicht handelt es sich um ein milliardenschweres Prestigeprojekt mit hohem Risiko, das Kapital für viele Jahre bindet und dringend notwendige Verbesserungen im Alltag der Kölner Bürgerinnen und Bürger blockiert.

Kosten, Zeit und Risiken außer Kontrolle

„Die Erfahrungen mit Großprojekten in Köln zeigen: Bauzeiten und Kosten laufen regelmäßig aus dem Ruder. Ob Opernsanierung, Nord-Süd-Stadtbahn oder andere Vorhaben – nirgendwo wird im Zeit- und Kostenrahmen gearbeitet“, erklärt der Kreisverband der ÖDP Region Köln. „Es ist völlig unrealistisch zu glauben, dass der Tunnel der Ost-West-Achse hier eine Ausnahme bilden wird.“

Während der Tunnel voraussichtlich frühestens in den 2030er Jahren fertiggestellt sein wird, könnten oberirdische Lösungen deutlich schneller umgesetzt werden und spürbare Verbesserungen bringen.

Kapital wird blockiert – für falsche Prioritäten

Die ÖDP kritisiert besonders die Bindung von Milliardenmitteln:
„Dieses Geld fehlt für andere, dringend notwendige Projekte: den Ausbau von sicheren Radwegen, den barrierefreien Umbau bestehender Haltestellen, eine bessere Anbindung der Außenbezirke und den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur“, so der Kreisverband.

Verkehrswende bedeutet weniger Autos, nicht mehr Beton

Statt Milliarden unter die Erde zu verlagern, fordert die ÖDP eine konsequente Entlastung der Innenstadt vom Autoverkehr:
„Eine echte Verkehrswende entsteht nicht, wenn wir den Straßenbahnverkehr in den Untergrund verbannen, während oben der Autoverkehr weiter dominiert. Köln braucht mutige Entscheidungen für weniger Individualverkehr, mehr Platz für Fuß- und Radwege und einen attraktiven oberirdischen ÖPNV.“

Blick nach Straßburg: Park-and-Ride statt Tunnelbau

Als positives Beispiel verweist der Kreisverband auf Straßburg:
„Dort gelingt Verkehrswende durch große Parkplätze am Stadtrand, kombiniert mit attraktiven Straßenbahnverbindungen und günstigen Park+Ride-Tickets. Wer mit dem Auto kommt, steigt frühzeitig um – die Innenstadt bleibt weitgehend autofrei. Genau solche Konzepte brauchen wir auch in Köln, statt Milliarden in ein Tunnelabenteuer zu stecken.“

Fazit

Der ÖDP-Kreisverband Region Köln fordert:

  • sofortige oberirdische Verbesserungen für die Stadtbahnlinien,

  • konsequenten Rückbau des Autoverkehrs in der Innenstadt,

  • Park-and-Ride-Konzepte nach europäischem Vorbild,

  • Investitionen in Breite statt Prestigeprojekte.

„Wir wollen eine Verkehrswende, die schnell wirkt, sozial gerecht ist und die Lebensqualität in Köln verbessert – nicht erst in 15 Jahren, sondern jetzt“, fasst der Kreisverband zusammen.

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